Die Auswahl von Kapitän Gilles Muller hatte sich nach dem viel umjubelten Aufstieg in der Coque erneut ein Heimspiel im Davis Cup gewünscht. Ein Wunsch, der bei der Auslosung am Donnerstagmittag in London aber nicht in Erfüllung gehen sollte. Denn anstatt vor heimischem Publikum aufzuschlagen, müssen die FLT-Herren im kommenden September eine fast 12.000 Kilometer lange Reise nach Chile auf sich nehmen.
Das südamerikanische Land steht in der Nationen-Weltrangliste auf dem 17. Platz und damit 24 Ränge vor Luxemburg. Chile hat zudem mit Christian Garin einen ehemaligen Top-20-Spieler in seinen Reihen. Heute wird er an Position 131 im ATP-Ranking geführt – es wartet demnach eine spannende Aufgabe auf Chris Rodesch, Alex Knaff und Co. Für sie ist es nach Kolumbien und Neuseeland im vergangenen Jahr die nächste weite Reise.
Chile-Protest nicht erfolgreich
Die Luxemburger schafften Anfang Februar mit einem 3:1-Sieg zu Hause gegen Litauen erstmals den Aufstieg in die Weltgruppe I des Davis Cup. Sollten sie im September (12./13. oder 13./14.) das Duell in Chile gewinnen, würden sie in die erste Runde der sogenannten „Qualifiers“ einziehen. Hier geht es in zwei K.o.-Runden um die Qualifikation für die „Finals“, wo anschließend der Gewinner der „hässlichsten Salatschüssel der Welt“, so der Spitzname der Davis-Cup-Trophäe, ermittelt wird. Der Verlierer des Duells zwischen Chile und Luxemburg muss dagegen in den Relegations-Play-offs um den Verbleib in der Weltgruppe I kämpfen.
Chile spielte parallel zum luxemburgischen Sieg gegen Litauen im Februar in den „Qualifiers“ und verlor mit 1:3 gegen Belgien. Die Südamerikaner hatten nach der Niederlage Protest eingelegt, nachdem der Belgier Zizou Bergs bei seinem Jubellauf nach einem Break Garin auf dem Weg zur Bank über den Haufen gerannt und damit eine Kontroverse ausgelöst hatte. Garin weigerte sich danach, beim Stand von 6:3, 4:6, 6:5 für Bergs weiterzuspielen – obwohl ein unabhängiger Arzt entschieden hatte, dass er fit genug sei. Bergs bekam schließlich das Spiel zum 7:5 zugesprochen, die Partie war entschieden, Belgien setzte sich mit 3:1 durch. Der Einspruch der Chilenen war nicht erfolgreich.