Die Bundesforste appellieren an Besucher, besonders achtsam zu sein: Es dürfen keine Zigaretten weggeworfen oder im Wald gegrillt werden.
Der ungewöhnlich niederschlagsarme Winter sorgt derzeit für besonders große Trockenheit in den heimischen Wäldern und damit für große Brandgefahr. Davor haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) am Donnerstag in einer Aussendung gewarnt. Dabei appellierten die ÖBf an Waldbesucherinnen und -besucher, besonders achtsam zu sein. Mit den steigenden Temperaturen trocknen die Böden weiter aus, während immer mehr Menschen die Natur für Freizeitaktivitäten nutzen.
„Gerade jetzt, wo der frische Austrieb noch fehlt und die Vegetation vielerorts trocken ist, kann schon ein kleiner Funke genügen, um Laub oder Gras zu entzünden“, betonte Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste.
Großteil der Waldbrände menschengemacht
Rund 80 Prozent der Waldbrände in Österreich sind menschengemacht. „Unser dringender Appell lautet daher, sich bedacht und umsichtig im Wald zu verhalten. Achtlos weggeworfene Zigaretten, offenes Feuer oder Grillen können verheerende Folgen haben und werden im wahrsten Sinne des Wortes im Wald schnell zu einem Spiel mit dem Feuer“, so ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl.
Kommt es dennoch zu einem Brand, ist laut den ÖBf rasches Handeln essenziell: „Zögern Sie nicht, sofort die Feuerwehr über die Notrufnummer 122 zu alarmieren, wenn Sie Rauch oder Flammen bemerken. Die ersten Minuten sind entscheidend, um eine größere Ausbreitung zu verhindern“, betonte Schöppl.
Umfassende Maßnahmen zur Waldbrandprävention
Um der steigenden Brandgefahr entgegenzuwirken, setzen die Bundesforste verstärkt auf Prävention. Dazu gehören unter anderem Kooperationen mit Feuerwehren, Übungen zur Waldbrandbekämpfung und Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gezielte Bewusstseinsbildung für Besucherinnen und Besucher – etwa durch die Kampagne „#waldfairliebt“ – sowie eine angepasste Waldbewirtschaftung. „Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Durchmischung gefährdeter Waldgebiete mit Laubholz gelegt, das auch in trockeneren Zeiten mehr Feuchtigkeit aus den tieferen Bodenschichten fördern kann. Ebenso entscheidend ist der Aufbau und die Erhaltung einer stabilen Humusschicht, die Niederschläge bestmöglich speichert und bei Hitze zusätzliche Feuchtigkeit an die Luft abgibt“, so Gruber.
In Niederösterreich gelten in den Bezirken Baden und Mödling bereits Waldbrandverordnungen. Das Entzünden von Feuern wie Lagerfeuer oder Grillen sowie das Rauchen sind ausdrücklich verboten. Ebenso das Wegwerfen von Gegenständen wie Zigaretten oder Glasflaschen, die durch ihre Brennglaswirkung Flammen verursachen können. Bei Missachtung drohen Geldstrafen von bis zu 7.270 Euro oder vier Wochen Freiheitsstrafe. „Es gilt, aufmerksam zu bleiben und jedes noch so kleine Risiko in unseren Wäldern zu vermeiden“, betonte Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) in einem schriftlichen Statement. „Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann zu einem großen Brand führen“, warnte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. (APA)