Was die saarländische Gemeinde Schiffweiler im Landkreis Neunkirchen und das luxemburgische Petingen miteinander verbindet, lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Karneval, Industrieerbe und persönliche Freundschaften. In diesem Jahr jährt sich die offiziell vereinbarte Partnerschaft zwischen den beiden Städten zum zehnten Mal. Bereits zum Nationalfeiertag war die deutsche Gemeinde nach Petingen eingeladen worden. An diesem Samstag findet ab 11 Uhr im Saal „Schiffweiler“ im Kulturhaus „A Rousen“ in Petingen eine Festakademie mit offiziellen Vertretern beider Kommunen statt.
Das Prinzip der „Jumelage“ hat zum Ziel, den kulturellen Austausch zwischen Gemeinden und die Freundschaft zwischen ihren Bürgerinnen und Bürgern zu fördern. Petingen unterhält – neben der Städtepartnerschaft mit Schiffweiler – auch Verbindungen nach Maribor (Slowenien) und Schio (Italien). Im Oktober entschied sich der Gemeinderat außerdem, eine Partnerschaft mit der montenegrinischen Stadt Tivat aufzubauen. „Vor allem, da es eine große Gemeinschaft aus Montenegro in Petingen gibt und wir beispielsweise gute Kontakte über den Fußball haben“, fasste der Schöffenrat seine Argumentation zusammen.
Der Verein „Les Amis des jumelages de la commune de Pétange“ kümmert sich darum, die freundschaftlichen Beziehungen zu den ausländischen Partnern zu fördern. „Mit Maribor hat das eine Weile ganz gut geklappt, doch dann ist das Interesse etwas abgeflaut“, erklärt Vereinspräsident und ehemaliger Bürgermeister Roger Klein am Telefon. „Mit Schio hingegen pflegen wir sehr gute Kontakte. Einmal im Jahr kommen mehrere Schülerinnen und Schüler zu einem Austausch zu uns und werden in Petinger Familien untergebracht.“
Schiffweiler habe man vor zehn Jahren ausgewählt, weil man – neben gemeinsamen Interessen – auch weniger Sprachbarrieren habe. Die Karnevalsgruppen aus Schiffweiler waren bereits Jahre vor der offiziellen Partnerschaft ein fester Bestandteil der Petinger Kavalkade. Seitdem besuche man sich, offiziell wie inoffiziell, mehrmals im Jahr. „Wir planen, Schiffweiler 2026 zur ‚Schueberfouer’ einzuladen“, verrät Klein. Man wolle sich schließlich auch die gegenseitigen Bräuche näherbringen. So seien die Luxemburger in diesem Jahr zu den Bergmannstagen eingeladen gewesen. „Wir haben uns fest vorgenommen, den Kontakt in den nächsten Jahren noch zu intensivieren“, sagt Klein.