Ein Posten der Unifil-Mission, an der auch Österreicher beteiligt sind, wurde laut einem libanesischen Agenturbericht vom israelischen Militär beschossen. Zu Schäden und Verletzten gibt es noch keine Informationen.
Truppen des israelischen Militärs haben im Libanon laut staatlichen Medienberichten einen Posten der UNO-Beobachtermission Unifil beschossen. Der Angriff habe sich nahe Naqoura im südlichen Grenzgebiet ereignet, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA am Donnerstag. Nähere Details oder Angaben zu möglichen Opfern gab es nicht. Von der UNO-Mission selbst oder von der israelischen Armee gab es zunächst keine Bestätigung. An Unifil sind auch Bundesheersoldaten beteiligt.
Naqoura ist der erste größere Ort nahe der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon. Die Unifil-Mission (United Nations Interim Force in Lebanon) hat hier auch ihr Hauptquartier.
Bodenoffensive seit einer Woche
Israels Armee hatte vor eine Woche eine Bodenoffensive im Libanon begonnen und kämpft dort nach eigenen Angaben gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz. Zugleich steigt die Gefahr möglicher Zusammenstöße mit der libanesischen Armee sowie mit den UNO-Soldaten. Die UNO-Mission überwacht das Grenzgebiet seit Jahrzehnten.
Schon vor einigen Tagen hatte sich die UNO-Mission „zutiefst besorgt“ gezeigt über Aktivitäten des israelischen Militärs „in unmittelbarer Nähe“ zu einem ihrer Posten. Sie bezog sich dabei auf einen Angriff nahe Maroun al-Ras, das im Grenzgebiet weiter östlich von Ras al-Naqoura liegt.
10.000 Soldaten aus mehr als 40 Ländern
Österreich ist seit 2011 Teil der Unifil. Die Mission – eine der ältesten aktiven im Rahmen der UNO – umfasst insgesamt etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten aus mehr als 40 Ländern. Seit Beginn der Mission kamen mehr als 300 Einsatzkräfte der Friedenstruppen ums Leben.
Aus Österreich sind rund 170 Soldatinnen und Soldaten für die Planung und Durchführung von Transporten im Rahmen von UNIFIL zuständig. Im Jahr 2006 kamen während einer ähnlichen israelischen Offensive vier UNO-Soldaten beim Beschuss eines Beobachtungsposten im Südlibanon ums Leben, darunter auch der österreichische Major Hans Peter Lang. (APA/dpa/Reuters)