Die 29. Klimakonferenz bleibt vor ihrem geplanten Ende ohne Einigung. Nun wird bis ins Wochenende weiter verhandelt. Am Gastgeber der Konferenz, Aserbaidschan, gibt es viel Kritik.
Die UNO-Klimakonferenz COP29 in Baku ist am Freitagnachmittag in die erwartete Verlängerung gegangen. Zwar wurden noch Dokumente mit Vorschlägen für finanzielle Zugeständnisse von Industriestaaten eingebracht. Zu einer Einigung kam es aber nicht. Nun wird wohl bis ins Wochenende hinein weiter verhandelt.
„Verhärtete Fronten“
„Wirklich verhärtete Fronten“ seien zu beobachten gewesen, sagte die ehemalige Generalsekretärin des Weltklimarates (IPCC), Renate Christ. Sie verfolge die Klimakonferenzen schon lange und habe noch nie so starke Kritik an der Präsidentschaft und den Verhandlungsführern erlebt wie nun in Aserbaidschan. Ähnlich äußerte sich Reinhard Mechler, Klimarisikoforscher des Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) im niederösterreichischen Laxenburg. Als „beschämend“ empfand er die Aussagen des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev. Dieser hatte „Öl und Gas als Geschenk Gottes“ bezeichnet.
„Klimanotstand nicht Klimakrise“
Die Debatte der vergangenen Tage kreiste vor allem ums Geld. „Alle waren enttäuscht“, sagt Mechler, der bis vor Kurzem selbst in Baku war. Die Industriestaaten würden rund 250 Milliarden Dollar (240 Milliarden Euro) jährlich für Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels anbieten. Die Länder des so genannten Globalen Südens fordern aber um die 1,3 Billiarden.
Mechler zeigte sich, Stand heute, „nicht optimistisch, dass die Zahlen deutlich erhöht werden“. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es hier „nicht um Almosen für globalen Süden“ geht. Nicht nur dort wird die Veränderung zur existenziellen Bedrohung. „Wir leben im Klimanotstand nicht in der Klimakrise“, so Mechler
(APA)